100 Jahre BSC Winterberg im Zeitraffer

100 Jahre BSC Winterberg im Zeitraffer1914 erste Bob-EM - Olympiamedaillen - Perspektiven

Der BSC Winterberg,der bei den VELTINS FIBT Bob & Skeleton Europameisterschaftenseinen 100. Geburtstag feiert, blickt auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurück.


Gegründet am 19. Mai 1910, damals noch unter dem unter dem Namen „Sauerländischer Bobsleigh-Club für Rheinland, Hessen und Westfalen, Winterberg in Westfalen“ und unter dem Protektorat seiner Durchlaucht Fürst Richard zu Sayn-Wittgenstein, war der Verein in seinen Anfangsjahren maßgeblich an der Entwicklung des Bobsports beteiligt.

Der Club aus Winterberg gründet am 5. November 1911 in Frankfurt/M. zusammen mit vier weiteren Clubs aus Friedrichroda,Ilmenau, Oberhof und Schierke den Deutschen Bobsleigh Verband.
Auch die ersten Europameisterschaften am 1. Februar 1914 richtet der Club aus. Damals übrigens noch im Fünfer-Bob!

Neun Jahre später (1923) gewinnt Steuermann Willi Herbrechter den ersten Deutschen Meistertitel für den Club. Pilot W. Zahn tut es ihm 1927 in Krummhübel gleich.
Bis zum nächsten nationalen Titel muss der BSC Winterberg dann bis 1961 warten: Hans-Günter Butz/Ernst-Adolf Butz/Hugo Wahle/Ulrich Steinhausen sichern sich den Titel im Viererbob.

1965 gewinnen Hubert Honekamp/Heinz-Ottmar Diemel beim letzten offiziellen Rennen auf der altenNatureisbobbahn „Auf der Kappe“ die Deutsche Meisterschaft im Zweierbob.

Ein Jahr später macht der BSC Winterberg auch international von sich reden: 1966 siegen Hubertus und Winfried Groos in Igls bei der Junioren-Europameisterschaft und holen damit den ersten internationalen Titel für den Club aus dem Hochsauerland.

1972 kommen die Sieger der Junioren-EM, die zum ersten Mal auf der Kunsteisbahn am Königssee stattfindet,mit Udo Quick/Willy Wahle wieder aus Winterberg.

1977 siegen Alois Schnorbus/Lothar Pongratz/Achim Röhl/Martin Meinberg in Königssee bei der Junioren-Europameisterschaft im Viererbob.
Im November des gleichen Jahres wird nach jahrelangem Kampf und manchen Rückschlägen die neue Kunsteisbahn für Bob, Rodel und Skeleton in Winterberg eröffnet.

1978 gewinnt Alois Schnorbus bei der Junioren-EM Gold im Zweier- und Viererbob.

1979 ist Winterberg zum zweiten Mal Schauplatz der Bob-Europameisterschaften.

1980 ist der BSC Winterberg erstmals bei den Olympischen Winterspielen vertreten: Alois Schnorbus/Lothar Pongratz/Jürgen Hofmann/Martin Meinberg kommen im Viererbob in Lake Placid auf den zehnten Platz.

Zwei Jahre später wird Alois Schnorbus mit den Anschiebern Lothar Pongratz, Uwe Eisenreich und Hans Metzler Deutscher Viererbob-Meister.

Peter Schliwa ist danach der Winterberger Pilot Nummer eins: Der heutige Rechtsanwalt wird 1982 und 1984 Junioren-Europameister im Vierer, 1984 gewinnt Schliwa die nationalen Titel im Zweier und Vierer.
Schliwa wird von Dirk Wiese abgelöst,der mit Olaf Hampel an der Bremse 1989 erstmals Deutscher Meister wird. Danach gewinnt Wiese noch WM-Silber 1997 sowie vier EM-Medaillen (Silber 1991 und 1993 sowie Bronze 1994 und 1997).

Jana Bode sorgt 1991 als Deutsche Meisterin für den ersten Rennrodel-Erfolg des BSC Winterberg.

1992: Das Doppel Yves Mankel/Thomas Rudolph gewinnt mit Silber bei den Winterspielen in Albertville auch die erste Olympische Medaille für den BSCW.
René Friedl, der kurz zuvor den EM-Titel gewonnen hatte, kommt in La Plagne auf den achten Olympia-Rang.

Im Bobsport beginnt 1994 die Ära René Spies: Mit Sven Peter an der Bremse gewinnt der heutige Co-Trainer der deutschen Bob-Nationalmannschaft seinen ersten Titel als Junioren-Weltmeister.

1995 richtet Winterberg erstmals die Bob-WM aus. Das WM-Zelt in der Oberen Pforte und das aufwendige Rahmenprogramm bleiben allen Beteiligten in glanzvoller Erinnerung.

Jana Bode glückt 1996 der „Grand Slam“ im Rennrodeln: Sie gewinnt alle Titel, die es im Rennrodeln zu vergeben gibt: Weltmeisterin, Europameisterin,Deutsche Meisterin und Weltcup-Gesamtsiegerin.

Marco Jakobs heißt 1998 der erste Olympiasieger des BSC Winterberg. Der Diskuswerfer schiebt den Viererbob von Christoph Langen zu Gold.
Zwei Jahre später schreibt Winterberg als Ausrichter der ersten Damenbob-WM Geschichte.

2002 in Salt Lake City werden Sandra Prokoff und Ulrike Holzner Olympia-Zweite, Nicole Herrschmann schiebt Susi Erdmann zu Bronze.
2003 gewinnt René Spies, der von Marco Jakobs angeschoben wird, vor heimischer Kulisse den EM-Titel im Zweierbob.

Drei Jahre später kommt Spies bei Olympia in Turin im Viererbob auf Rang fünf.
Gold gewinnen dafür Sandra Kiriasis (vormals Prokoff) mit Anja Schneiderheinze als Anschieberin. Gemeinsam hatte das Duo auch 2005 den WM-Titel gewonnen.

2010 in Vancouver ging der BSC Winterberg zwar leer aus, besitzt aber mit Sandro Stielicke als Junioren-Weltmeister im Skeleton (2009) und dem amtierenden Junioren-Weltmeister (2010) Alexander Gasznar, Corinna Martini als Vize-Europameisterin im Rennrodeln und der zur Pilotin „umgeschulten“ Anja Schneiderheinze glänzende Aussichten für die Zukunft.

Der BSC Winterberg im Jahr 2010:

Präsidium:
1. Vorsitzender: Alois Schnorbus
2. Vorsitzender: Andreas Teuber
Schatzmeisterin Christel Martini
Erweiterter Vorstand:
Schriftführerin: Elvira Fresen
Sportwart Bob: Rolf Dauber
Stellvertreter: Rolf Dickel
Sportwartin Rodel: Diane Koch